Mannschaftsfoto zum Winckelmann Cup 2007 in Kiel

      

Historie der Dresdner Henge Kickers 

Das Gründungsdatum der ehrenwerten Dresdner Henge Kickers geht zurück auf den 14. Juli 2005, als sich eine sportliche junge Dame und vier Herren des Landesamtes für Archäologie zum historischen ersten Training im Alaunpark trafen. Fortan fand man sich regelmäßig Donnerstags nach Dienstschluss am Rande der Dresdner Neustadt ein, um die fußballerischen Fertigkeiten auszubauen. Da der Alaunpark ein beliebter Treffpunkt für Freizeitkicker aus allen Herren Länder ist, gab es eine stets wechselnde Schar von Mitspielerinnen und Mitspielern.

Ziel blieb es jedoch, eine inoffizielle Betriebssportgruppe des Landesamts zu formieren, um am Winckelmann Cup, dem legendären Turnier fußballspielender Archäologen teilzunehmen. Mit der Zeit bildete sich ein Kernteam, das sich aus allen Teilen der Belegschaft des Landesamtes zusammensetzt. Wissenschaftler sind ebenso darunter wie studentische Hilfskräfte oder Grabungstechniker und -arbeiter. Ergänzt wird die Mannschaft von einer wechselnden Schar an Beerleadern. Noch war man auf der Suche nach einem Namen; der erste Vorschlag Balls of the Stone Age wurde wegen seiner Doppeldeutigkeit verworfen. Im Dezember 2005, als man ob der Witterung in die Soccerarena in Dresden-Niedersedlitz umgezogen war, folgte die endgültige Namensfindung, die Bezug nahm auf das Logo des Landesamtes, das eine Umzeichnung des steinzeitlichen Erdwerks (Henge-Monument) von Kyhna darstellt. Fußballarchäologisch lässt sich der Begriff „Kickers“ in das Jahr 1893 zurückverfolgen, als der Fußballpionier Walther Bensemann diesen als Mannschaftsnamen einführte. Anfang 2006 konnten die Dresdner Henge Kickers erstmals in ihren neuen schmucken Trikots auflaufen und sich zu einem Gruppenbild zusammenfinden.

Am 1. Juli 2006 folgte die erste große Herausforderung: Einen Tag nach dem ruhmreichen Sieg der Deutschen Nationalmannschaft über Argentinien bei der WM nahm man am erstmals ausgetragenen Wiesenturnier der Stadt Dresden teil. Da als Teilnehmer vor allem ausländische Mitbürger der Elbestadt eingeladen waren, firmierten die Archäologen-Kicker in ihren blauen Trikots unter der Flagge Irlands, da zwei Amtsangehörige Mitglieder der Deutsch-Irischen Gesellschaft Dresden e. V. sind. Auf einem vorzüglich präparierten Nebenplatz des Rudolf-Harbig-Stadions von Dynamo Dresden wurde in zwei Gruppen à sechs Mannschaften gespielt. Unter strahlendem Sonnenschein kämpften die Archäologen gegen zwei russische Teams, die Deutsch-Schwedische Gesellschaft und die Mannschaft des Veranstalters Portal e.V. Gegen den späteren Turniersieger Kamerun gab es trotz tapferster Gegenwehr ein deftiges 0:8. Das tat dem Spaß indes keinen Abbruch.

Unverdrossen trainierte man weiter, zur Winterszeit wiederum in der zur zweiten Heimstatt gewordenen Soccerarena, wobei eine gewisse Fluktuation im Team im Laufe der Zeit unvermeidlich blieb. Im Juni 2007 war es dann soweit. Unter großer Anteilnahme der Belegschaft erfolgte die Fahrt zum weltweit berühmten Winckelmann Cup, dessen 17. Austragung in Kiel stattfinden sollte. In bester Stimmung schlug man die Zelte auf und bereitete sich auf den ersten Turniertag vor: 24 Stunden später war man ernüchterter. Seelische und körperliche Wunden waren zu pflegen: Nach vier Gruppenspielen, vier Niederlagen und Null eigenen Toren war die Stimmung auf dem Tiefpunkt und besserte sich erst nach einem erfrischenden und wohl verdienten Bad in der Ostsee. Und mit dem Kampflied des Turniers auf den Lippen: You cannot kill, what doesnt die (Anthrax, Music of Mass Destruction) wurde die Heimfahrt nach Sachsen mit dem Willen angetreten, es beim nächsten Mal besser zu machen.

Denn der Kampfgeist der Henge Kickers ist nicht zu brechen. Bei der nächsten Trainingseinheit wurde die Idee geboren, selbst ein Turnier für Archäologenteams zu organisieren, das in der Halle ausgefochten werden soll: der Striezel-Cup. Gleichzeitig wollte man noch mehr Spielpraxis und Wettkampferfahrung sammeln. Ersatzgeschwächt und mit z. T. neuen Mitspielern erfolgte am 23. September 2007 die dritte Turnierteilnahme: der Paulanercup in der Soccerarena. Auch wenn wieder nur Niederlagen eingefahren wurden, gab es auch ein Erfolgserlebnis: Das erste offizielle Tor war zu bejubeln. Ruhm und Ehre für unsere Nummer 4, den Terrier unter den Vorstoppern. Die Hoffnung bleibt, dass es bald auch den ersten Sieg zu feiern gibt.

Am 1. Dezember veranstalteten die Dresdner Henge Kickers das 1. Striezel-WMC-Hallenturnier. Die Resonanz war erfreulich groß, acht Mannschaften aus vier Nationen nahmen teil und mit den Furia Moravica aus Brno gab es einen würdigen Sieger. Die beiden sächsischen Teams übten sich ein wenig in Zurückhaltung und belegten die Plätze 7 und 8. Immerhin konnten die Henge-Kickers ihren ersten Doppeltorschützen bejubeln.

Und am 10. Februar 2008 war es soweit. In ihrem 25. Spiel kamen die Henge Kickers zu ihrem ersten, hochverdienten Sieg. In der Platzierungsrunde des Streetfighters Cup stand es bei Abpfiff 2:2 und ein 9 m-Schießen musste die Entscheidung bringen: Hier behielten die Kicker aus Klotzsche die Nerven und gewannen mit 2:1! Dieser Sieg gibt Selbstvertrauen für die kommenden Herausforderungen! Zudem zählte Sturm-As Henry mit vier Treffern zu den erfolgreichsten Schützen des Turniers.

Der Winckelmann Cup 2008 in Podolí bei Brünn brachte dann auch auf dem Rasen den Durchbruch: Im letzten Platzierungsspiel wurden die Kings of the East, Slovacia hochverdient mit 4:1 vom Platz gefegt, nachdem die beiden vorangegangenen Spiele trotz deutlicher Feldüberlegenheit dramatisch und höchst tragisch im Siebenmeterschießen verloren gegangen waren. Die Henge Kickers bewiesen aber Moral und Zuversicht und konnten das wunderbare Turnier in Mähren, dank der schönen Tore von Naum“ und „Henry“, zu einem guten Abschluss bringen

Beim 2. Striezel-WMC-Hallenturnier konnte ebenfalls die Rote Laterne abgegeben werden und im entscheidenden Spiel um Platz 7 die Mannschaft der Limes Brecher Berlin mit 3:1 besiegt werden. Ein spektakulärer Höhepunkt des Turniers gelang der Vize-Mieze“ mit dem ersten Spielerinnen-Tor für die Henge Kickers - weiter so!

Sehr erfreulich war die Bilanz beim 19. WMC in Kemmern bei Bamberg. Zwei Siege (dazu ein weiterer am grünen Tisch) führten dazu, dass die Henge Kickers Platz 35 bei 49 Teilnehmern erreichten.

Noch erfreulicher verlief der 20. Winckelmann Cup. Drei Siege brachten die Henge Kickers auf Platz 28 bei 52 Teilnehmern, wobei besonders der Hattrick von Normaninho im Spiel gegen Komast Berlin hervorzuheben ist.

Die Abnabelung der Dresdner Henge Kickers vom Landesamt vollzog sich 2011 weiter und konsequent. Nachdem im Frühjahr ohne Vorankündigung der Link auf das Team von der Homepage des Amtes entfernt worden war und auch sonst seitens der Belegschaft kaum Interesse und Solidarität mit den Blaugelben festzustellen ist, firmiert das Team nicht länger als Betriebssportgruppe (BSG), sondern seit Juli 2011 als USA Dresdner Henge Kickers von 2005 (Unabhängige Sächsische Archäologen). Damit wird auch dem Umstand Rechnung getragen, dass vermehrt Archäologen mitkicken, die nicht am Landesamt beschäftigt sind.

Beim 21. WMC in Berlin erreichten die Henge Kickers einen zufriedenstellenden 35. Platz bei 49 Teilnehmern. Auf sehr positive Resonanz stieß das in Ahrensfelde erstmals präsentierte WMC-Magazin, das die ersten 20 Jahre dieses großen Fußballturniers reflektiert.

Mit einem sehr schönen 29. Platz beim 22. WMC in Gießen etablierten sich die Dresdner Henge Kickers nun endgültig im Mittelfeld der Winckelmann Cup-Serie. Die Finalspiele sind zwar noch sehr weit weg, aber dies gilt in gleicher Weise auch für die Coppa.

Der 23. WMC in München brachte Platz 27, wenngleich eine bessere Platzierung am grünen Tisch durch ein Streichergebnis zunichte gemacht wurde. Jedoch die Tendenz bleibt: Es geht stetig nach oben.